Irgendwo dazwischen verloren und wieder aufgetaucht

Ich hab mal mit einer Freundin festgestellt, dass das Leben ein Liniendiagramm ist, und momentan bekomme ich das zu spüren. Zwischen selig und zu Tode betrübt, hier Freude und da Wut, an der Kreuzung von Verträumtheit und Enttäuschung.

 

Mir ist aufgefallen, dass die Menschen verschieden damit umgehen. Manche putzen ihr Haus blitzblank, andere machen Sport, die nächsten sprechen sich aus und einige schreiben. Ich gehörte meist zu letzteren, aber ich habe eine neue Leidenschaft entdeckt; Fotografie.

 

Ich habe seit anderthalb Wochen eine Spiegelreflexkamera. Ich habe echt lange darüber nachgedacht, aber mir ist klar geworden, dass ich inzwischen genug Ahnung habe. Was praktisch daran ist: Das ausklappbare Display. Für Blümchen ganz nah am Erdboden und einen Blick ins Objektiv statt nur in den Sucher.

 

Fotografie ist für mich eine Alternative geworden, etwas, durch das ich mich ausdrücken kann, ganz anders als harmlose Urlaubsfotos oder ein neues Profilbild. Es gibt so viel mehr...

 

Ich frage mich, wer ich heute, an diesem Tag, bin. Seit dem Zeitpunkt, zu dem die unangenehmen Seiten des Lebens sich wieder auf mich gestürzt haben und hämisch zu mir hinab grinsen.

 

Wut und Enttäuschung bahnen sich zuerst ihren Weg, simple Emotionen, die den Menschen oft begleiten und den Rest für den Anfang verdrängen. Diese Phase, in der man Dinge tut, die einem zu diesem Zeitpunkt richtig erscheinen, wenn man hitzköpfig ist und nicht an später denkt.

 

Aber wenn diese erste Reaktion abflaut, was entdeckt man dann unter der Oberfläche? Das ist der interessante Teil, die Entwicklung, die immer so gepriesen wird. Wie reagierst du? Kämpferisch und trotzig, hilflos und getroffen?

 

Ehrgeizig, stolz. Ich gebe nicht auf.

Manchmal denke ich daran, dass die Dinge, die mich jetzt binden, irgendwann verschwunden sind. Gewiss, es kommen immer neue Schwierigkeiten auf, aber mit jedem Schritt wächst man über sich hinaus, und eines Tages erreiche ich meine Ziele, ganz egal, wer es zu verhindern versucht.

 


 

Nachdem einiger Distanzierung überlege ich, ob ich beim nächsten Nachdenk-Melancholie-Post vorwarnen sollte... Gefährliche Launen.^^

 

Grüßchen vom müden Märchen an alle lieben Leser ♥

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Kommentare: 2
  • #1

    Grace (Samstag, 04 Januar 2014 08:48)

    Sehr schöner text Märchen :) ich finde vor allem den vorletzten textabschnitt toll,den vor dem letzten trennstrich. Ich finde damit hast du sehr recht und ich finde jeder sollte so denken,dass jeder iwann seine ziele erreichen wird,auch wenn bis dahin ein steiniger weg ist...so habe ich das jetzt zumindest auch verstanden^^ und diesen spruch finde ich auch toll: nichts passiert,was nicht passieren soll.
    Also haben vllt auch mal schlechte erfahrungen im leben einen sinn,das man es später besser macht ;)
    Liebe Grüße von einer noch leicht schlafbenebelten Grace :D

  • #2

    Lay (Sonntag, 05 Januar 2014 14:54)

    Wundervoll. Mehr bleibt mir da nicht zu sagen.
    Ich liebe deine Art zu schreiben ^__^

    Ich vertrete das Motto "Was mich nicht umbringt macht mich stärker."
    So oft habe ich Mist erlebt und dachte mir, dass es irgendwie nicht mehr bergauf geht. Aber es geht.
    Es geht ganz wunderbar. ^__^