»Ich kann vieles schreiben, nur keine Elfchen.

In der Grundschule haben wir das getan, weil dir Regeln so einfach waren.

Heute sehe ich, dass man weit über die Regeln hinaus blicken muss.

Ein gutes Elfchen zu schreiben, ist am schwierigsten.«

 

Eine eigene Kategorie lohnt sich vermutlich nicht, ich schreibe nicht viele Gedichte. Mir tut es immer leid, wenn ich meine Sätze in eine Form zwingen muss – klar, wenn man es selten tut, macht es echt Spaß und es gibt ja auch moderen Lyrik, wo auf den Rhythmus gar nicht geachtet wird, und obwohl man damit eine Menge aussagen kann, weil man die Wörter nimmt, wie man sie braucht, kehre ich meistens lieber zum altbekannten Metrum zurück. Ich hab schon an der Grundschulepenibel darauf geachtet, dass es stimmt, während meine Mitschüler fröhlich drauf los reimten – da sieht man mal wieder das seltsame Märchenkind, das es mit Sprachen hat. ;)

Dieses Gedicht ist für einen Wettbewerb bei Dream zum Lied My Heart will go on.

 

Und jetzt machen wir ein bisschen Deutsch! :D

Um genau zu sein ist es nämlich nicht nur ein Gedicht sondern ein Sonett. Shakespeare hat eine Menge geschrieben, und überhaupt zur Zeit des Barocks, 1600-1720, waren sie sehr populär. Das weiß ich übrigens nur, weil wir es gerade behandeln, ist aber ein sehr interessantes Zeitalter. Auf der einen Seite wollten sie jeden Tag wie ihren letzten leben und auf der anderen ganz schicklich und enthaltsam sein, da sie ja auf einmal sterben könnten und im Jenseits gut aufgenommen werden möchten; was für ein Konflikt!

 

Zurück zum Sonett: Es besteht aus zwei Quartetten und zwei Terzetten, also 2x4 und 2x3 Zeilen in vier Strophen. Das kniffelige an der Sache ist der Reim – die ersten beiden Strophen müssen sich nämlich aufeinander reimen, das heißt man braucht zwei mal vier Wörter, die passen. Bei den Terzetten reimen sich die ersten beiden und jeweils die zwei letzten, das geht dann schon wieder. (ABBA, ABBA, CCD, EED).

 

So, ich hoffe, jetzt haben alles was gelernt und ihr könnt euch dann endlich auf meinen Versuch stürzen.^^


Wir wurden gebeten, ein Bild von irgendwo einzufügen, aber um ehrlich zu sein nehme ich nicht gerne Fotos von anderen Leuten, man weiß nie, wie das mal endet... Also eins von mir, ich hoffe, das ist in Ordnung, Dream. (Und gleichzeitig: Blog-Vorschau!)
Wir wurden gebeten, ein Bild von irgendwo einzufügen, aber um ehrlich zu sein nehme ich nicht gerne Fotos von anderen Leuten, man weiß nie, wie das mal endet... Also eins von mir, ich hoffe, das ist in Ordnung, Dream. (Und gleichzeitig: Blog-Vorschau!)

Du lebst in meinem Herzen

 

An jedem Tag, der neu verstrich,

zu jeder Stund' in meinem Leben,

ich hätt' sie alle dir gegeben,

denn warten wollt' ich nur auf dich.

 

Wenn ein Moment der Stunde glich,

die Tage wie auf Wolken schweben,

wenn Schlummer ist ein sanfter Segen,

die Einsamkeit ertränkte mich.

 

Wo bist du all die Zeit geblieben,

als ich dich suchte, meinen Lieben?

Versunken in meinen Schmerzen.

 

Ich wart', doch du bist nie gekommen,

vielleicht hab ich's so angenommen,

denn du lebst in meinem Herzen.


Bewertung von Dream:

 

Dein Gedicht war anders als die anderen,

was mir sehr gefallen hat.

Die Idee mit dem Sonett gibt einen Pluspunkt :)

Das Bild passt auch,

schön dass du extra eins von dir genommen hast!

 

Fazit: 8 von 10 Punkten

 

und damit weiter! :)

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Kommentare: 7
  • #1

    ❧ dream ❧ (Donnerstag, 26 September 2013 13:44)

    Oh WOW!!!
    Das ist sehr sehr berührend!
    Mir gefällt die Idee mit dem Sonett!
    Und das Bild ist natürlich in Ordung :)
    schön, dass du dir so viel Mühe gemacht hast,
    es extravon dir zu nehmen :D
    Mehr erfärst du wenn die Runde zu Ende ist.

    Das mit der nächsten Runde ist kein Problem,
    geb einfach ab wenn du wieder da bist :)

  • #2

    Bianca (Freitag, 27 September 2013 14:09)

    Schön ♥

  • #3

    Cat (Freitag, 27 September 2013 16:10)

  • #4

    Malin (Freitag, 25 Oktober 2013 11:26)

    *o* Toll!!

  • #5

    selfy (Mittwoch, 26 Februar 2014 18:47)

    Richtig gut! :o

  • #6

    silbernebel (Dienstag, 25 März 2014 15:06)

    Das ist so wunderschön!!!
    Ich habe echt keine Ahnung von den Regeln der Dichtung, ich schreibe es, wie es mir gefällt:)

  • #7

    Lilli❤ (Dienstag, 22 April 2014 22:46)

    omg megaschön!! du kannst echt toll dichten *-*

Wir hatten erst mal genug Allgemeinbildung, nicht? Das hier ist ein ›normales‹ Gedicht, für die zweite Runde des Wettbewerbs bei June.

 

Vielleicht fällt euch auf, das meine Gedichte immer etwas altmodisch klingen; das liegt, wie gesagt, daran, dass ich sehr viel Wert auf den richtigen Rythmus lege. Ich zähle keinen Trochäus ab, das liegt einfach im Blut und wenn ich eine Silbe zu viel habe, dann kürze ich sie mir. Wenn der veraltete Konjunktiv I, »gelinge«, besser passt als der Konjunktiv II, »gelänge«, warum dann nicht so?

 

Ich überlege, ob Tod hier immer ein unreiner Reim ist. Eigentlich nicht, oder? Wenn man singt spricht man das d auf alle Fälle als t, und König spricht man ja auch Könich aus; soviel zur Aussprache...

Um genau zu sein bin ich da eh komisch. Ich sage immer gruselig und nicht gruselich und dann machen sich alle drüber lustig.

 

Ich hab grad kein passendes Foto, aber ein Lied, zu dem wir ein Gedicht oder Elfchen schreiben sollten.

Run Boy Run von Woodkid.

 

Run Boy, run,

They're trying to catch you,

Beauty lies behind the hills,

They're dying to stop you.

 

Tomorrow is another day,

You'll be a man, boy,

But for now it's time to run.

 


 

Morgen ist ein anderer Tag

 

Im Rücken die donnernden Hufe,

schon von allen Seiten bedroht,

Er hört noch im Kopf ihre Rufe;

»Wir jagen dich bis in den Tod!«

 

Die Hügel sind weit in der Ferne,

versprechen den Ausgang der Not,

doch noch so entfernt wie die Sterne,

Sie jagen ihn bis in den Tod.

 

Und was, wenn die Flucht ihm gelinge?

So zieht er den Kopf aus der Schlinge?

 

Sein Messer wird reif für das Blut,

bald tropft es vom Dolch, rosenrot,

ergießt sich in wallender Flut,

dann jagt er sie bis in den Tod.


Vielen Dank für die liebe Auswertung, June! :)

 

Wow. Wirklich, wirklich genial. Dein Gedicht war umwerfend,

besonders die letzte Zeile hat einen schaudern und freuen lassen.

 

Sein Messer wird reif für das Blut,

bald tropft es vom Dolch, rosenrot,

ergießt sich in wallender Flut,

dann jagt er sie bis in den Tod.

 

Die Reime sind dir gut gelungen, besonders Die Hügel sind in weiter Ferne

noch so weit wie die Sterne fand ich persönlich toll. Es hat den Inhalt des Liedes verkörpert und weitergegeben! Du bist also weiter.

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Kommentare: 4
  • #1

    sarah-kreative-feder (Sonntag, 10 November 2013 12:23)

    Wow- voll gut geschrieben. Na toll, wie soll ich da nur mithalten ey! ♥

  • #2

    June♠ (Sonntag, 10 November 2013 19:48)

    Oh, Wow. Das ist ... umwerfend. Da gibts schlicht und einfach kein anderes Wort für. Genial.
    P.S.: Danke, das du so früh abgegeben hast^^

  • #3

    Lynn (Sonntag, 15 Dezember 2013 22:39)

    Vielleicht sollte ich mir das mit dem Gedicht von Novalis für den Prolog noch einmal überlegen... Wunderschön geschrieben, auch wenn das Thema eher... blutig? kalt? vielleicht doch erschreckend? ist. Aber du weißt ja, dass ich genau das mag ;D
    Besonders gut finde ich, dass der letzte Vers jeder Strophe (sorfern er keine Frage ist) immer mit Tod aufhört, das ganze Gedicht ist dir wirklich gelungen.

  • #4

    silbernebel (Dienstag, 25 März 2014 15:07)

    Das ist auch einfach perkekt, erzählt alles auf so kleinen Raum, und tolle Wortwahl!